Hat sich das Osterwetter in den Dezember verirrt? Der Weihnachtsmann zwischen Nymphen und andere leicht Bekleidete?
In England findet man sie zu Weihnachten als Christmas Crackers, die bunten Dinger, die wir hierzulande Knallbonbons nennen. Und so gab es zum Dezember-Schreiben-im-Café für jede einen Christmas Cracker als Schreibimpuls. Drin waren je ein kleiner Schokobär, ein Kühlschrankmagnet in Form eines Kronkorkens mit Tiermuster, anderen kleinen Bildchen oder YES oder NO innen, ein kleiner Glitzerstern und zwei Filzbuchstaben (- aber kein Knall!).
Von der Geschenkrolle, dem Inhalt oder auch einem der Wörter aus einem alten Buch, das ich für die Verpackung benutzte, ließen wir uns zu ganz unterschiedlichen Texten anregen.
Hier ein paar Splitter daraus:
*Einmal habe ich “Yes” gesagt – und das mit erheblichen Folgen für mein weiteres Leben. – Armgard Dohmel
*Der Button des Anstoßes hatte sich selbständig gemacht, die Botschaft
war in Wirklichkeit nicht "ON", sondern "NO". - Sylvia Röhsler
*Es dauerte 98 Tage, bis ich merkte, dass ich ein ernstes Drogenproblem hatte. Es dauerte weitere 98 Tage, bis ich entzogen hatte. ... Mein Leben dauerte 98 Jahre, während derer mich Omas Kuschelbär oft wärmte. - Janine Hugot
*"-lich": wunderbar taugliche Adjektivsilbe. Vielfach verwendet in der Weihnachtszeit. Zum Beispiel in wunderlich, festlich, heimlich, friedlich, fröhlich, besinnlich, oder doch fürchterlich, gräulich, entsetzlich dieses christliche Fest? – Jutta Parchert
Kryptisch zum Teil, skurril ... Wer neugierig wird, wie so was zustande kommt, und das Schreiben im Café vielleicht selbst mal ausprobieren möchte - am 28.1.2016 findet das erste Treffen im Neuen Jahr statt. Alle weiteren Termine sind hier zu finden.
"Work in Progress" hieß die Sendung im Freien Radio Wüste Welle, zu der Elvira Stecher mich einlud.
Einige Themen, die wir besprochen haben:
* Plotten und Planen oder Drauflosschreiben,
* Autobiografisches oder Fiktion,
* Verstecken und Zeigen - ja, gleichzeitig! -,
* "NaNoWriMo" und "NaNoEdMo",
* ein Episodenroman und
* die berüchtigte Normseite - die nach Anschlägen, nicht nach Wortzahl bemessen wird.
Hauptsächlich aber ging es ums Überarbeiten. Ich las verschiedene Textstellen in der ersten Fassung und danach die überarbeitete Version. Interessant: Manchmal gab es bei den drei Zuhörern im Studio drei verschiedene Meinungen dazu.
Wer sich selbst eine Meinung bilden möchte, kann das Interview und die Leseproben hier nachhören.
Elvira Stechers Literaturfenster im Radio Wüste Welle gestern.
Das Thema: Liebe - und was das wohl sei. Es gab die unterschiedlichsten Interpretationen. Ich las meine Moritat "Löwe und Lamm - oder die schreckliche Ehegeschichte von Leo und Agnes", nachzuhören hier - nicht ganz im Geist der Jahreszeit, aber wenn die Liebe nun mal so hinfällt ...
Ich war ja sehr in Versuchung, dem November-Reflex nachzugeben und wieder beim NaNo mitzuschreiben. Und habe mich dann sehr vernünftig dafür entschieden, nicht einen NaNoWriMo, sondern NaNoEdMo einzulegen, einen Editing Month. Denn noch einen zwar fertig geschriebenen, aber nicht überarbeiteten Romanentwurf in der Schublade, im Regal, auf dem Rechner wollte ich nicht haben. Ich habe also in diesem Monat nichts Neues geschrieben, sondern mich stattdessen wieder mit meinem Episodenroman beschäftigt und viele Stunden Überarbeitung abgeleistet. Ganz durch bin ich nicht gekommen, aber die Arbeit hört ja nach diesem Schreib-Marathon-Monat auch nicht auf.
Weil ich aber diesmal keinen neuen Romanentwurf hochgeladen habe, gibt es keine Winner-Plakette, sondern einfach das Mitmach-Banner. Sehr hübsch, finde ich.
Gestern Abend fand also "Esta noche" statt, die Flamenco-Veranstaltung.
Nein, auch wenn ich mich im Titel so spanisch aufführe - ich spreche die Sprache nicht, ebenso wenig wie ich jemals in Sevilla war. Beides habe ich mir im Internet zusammengesucht, spanische Brocken und Bilder aus der Stadt.
Das Vorstadttheater war voll, die Bühne auch: drei Instrumentalisten, eine Sängerin, die Tänzerin. Und ich las meinen Text über einen deutschen Touristen und seine vier Abende in Sevilla. Die Internetrecherche war erfolgreich - mehrere Zuschauer sprachen mich auf meine Geschichte an und bestätigten: Genauso sei es dort, ich hätte die Atmosphäre getroffen. Bueno.
Und wieder habe ich mich mit meiner Flamenco-Lehrerin zusammengetan.
Maßgeschneidert für diese Veranstaltung ist meine Geschichte "Esta noche", die ich schon in der Reutlinger Kulturnacht und im K'ffeehaus gelesen habe.
Zwei oder dreieinhalb Dinge –Texte aus dem Café
Seit Jahren treffen sie sich allmonatlich zum „Schreiben im Café“ und haben schon im frechen Frühling, süffigen Sommer, höllischen Herbst ihre Blätter, Notizblöcke, Stifte gezückt, sogar im Wirbelwinter. Nun stellen einige der regelmäßigen Teilnehmerinnen eine Auswahl ihrer Texte vor. Themen sind z.B. Adressbücher, Designerplastiktüten, rebellische alte Damen und das ICH-, das DU-, das WIR-Gefühl.
Lesung am 11.11.2015 um 20.00 Uhr
im Café Nepomuk, Unter den Linden 23, Reutlingen
Eintritt frei
Sie hätte es wissen müssen, damals schon.
Glutrot der Himmel an ihrem ersten Abend. Das Zeichen hat sie nicht beachtet. Hat es vielmehr als gutes Omen ausgelegt, den Sonnenuntergang angeschmachtet. Rot wie die Liebe, sagte er. Sie wollte ihm gern glauben. Irrtum, stellte sich später raus. ...
Sie glaubte aber selber dran, zumindest anfangs. Es war so einfach, als sie am Abend mit ihm Richtung Westen fuhr, zu seinem Haus. Als müsse es so sein. Der Himmel rot, er bremste, fuhr an den Rand, dann saßen sie in seinem Auto, lange, und schauten. So einen Mann hatte sie noch nie getroffen, einen, der für den Sonnenuntergang anhielt. Romantisch rot bestätigte der Himmel, dass es Schicksal war.
Dies ist ein Auszug aus meiner Geschichte "Der letzte Irrtum" in der Anthologie "Himmel.Hölle.Heimatkunde" vom Hessischen Autorenpreis, eben erschienen im Wortwechsel Verlag
... wenn an einem sonnigen Oktobermorgen die schon erwartete Büchersendung aus dem Briefkasten guckt.
Der Titel der Dinner-Lesung mit Anke Laufer am 16.10. ist "Tapas und Texte", aber ich überlege, ob ich im Bild die Reihenfolge aus optischen Gründen ändern soll, so:
Was haben ein Förster, der den Wald vor lauter Bäumen nicht sieht, eine obskure Taverna in Sevilla, Außerirdische auf der Bergwiese und der Bauch des Mondes gemeinsam? Um Taktgefühl geht es in den Geschichten von Heidemarie Köhler und Jutta Schönberg von der Autorengruppe "LiteRatten". Karin Mohr tanzt südspanisches Flair aufs Parkett - natürlich im Flamenco-Takt, für den Ralf Harwarth und Erik Soyez, Gitarre, und Gert Baumhauer, Percussion, sorgen.
Am 26.9.2015
im Rahmen der Reutlinger Kulturnacht
um 19.00 und 20.00 Uhr,
Kaffee-Fleck, Kanzleistr. 8
Eintritt mit Kulturnachtbändel
www.flamensol.de,
www.jutta-schoenberg.de
Wie man auf den bunten Flyern (fast) lesen kann: Am Sonntag, 13.9.15 um 17.00 Uhr, findet wieder eine Ausgabe von "Elviras Gartenlese" statt, bei der Pergola im Arboretum, oberhalb des Botanischen Gartens Tübingen gelegen. Eingang auf der Nordseite des Nordrings.Beatrice Fabricius-Kaán, Elvira Stecher und ich lesen von losen Blättern (Wortspiel beabsichtigt!), Wind und Herbst. Wolfgang Gruber improvisiert auf dem Akkordeon. Textbeispiel aus meinem Monolog "Kuckuck":
Mein Nest ist hier auf dieser Bank Hier unter den Platanen im Frühling Sommer und auch im Herbst und Winter Ja man hört immer vom Kuckuck im Frühling
Aber hast du schon mal drüber nachgedacht wo der im Herbst bleibt Und im Winter Na Der Kuckuck der doch gar kein eigenes Nest Das hast du dir nicht überlegt was Der soll sich dann verkrümeln oder Nach Afrika Nach wo der Pfeffer wächst Aber was soll ich denn in Afrika Ich muss schon sagen
... willkommen fühlen wir uns in Dänemark, unserem alljährlichen Sommerzuhause.
Auf der Hinfahrt zur Buchvorstellung im Auto eine vorsintflutliche Kassette gehört, und beim Einparken lief ausgerechnet diese alte italienische Schnulze, die auch in deinem Text vorkommt, in einer der beiden Geschichten, die im neu erschienenen Förderband veröffentlicht sind. Und wenn du nach der Veranstaltung wieder einsteigst und das Auto startest, dann legt dasselbe Lied auf der Kassette an genau derselben Stelle wieder los, die du vorher mit dem Zündschlüssel abgewürgt hast. "Mamma Leone ..." Und du singst diesmal nicht wieder mit, denkst aber wie vorher an die Figur, die in deiner Geschichte auch mitgesungen hat, und denkst jetzt daran, dass die Figur nun mit diesem Buch etwas weiter draußen ist, öffentlicher als zuvor. Das wünschst du ja deinen Figuren - dass Leute sich für sie interessieren und von ihnen lesen.
Banknoten nannte ich diese aufgereihten Regentropfen gestern vor dem Tropicarium. Dort trafen sich der Musiker mit seinem Instrument und die drei Autorinnen mit ihren Texten zur Probe für
"Elviras Gartenlese",
die wie im letzten Jahr wieder am Tag des Botanischen Gartens stattfindet.
Diesmal ist unser Motto "Mittsommer", passend zum Datum:
Am 21.6.15 nämlich, um 14.30 Uhr und 16.30 Uhr bei der Pergola im Arboretum, Tübingen, gibt es Lyrisches und Prosa zum Thema zu hören, dazu Akkordeonmusik, nicht so monoton wie die Regentropfen oben.
Überwältigend naturphänomenal sah es heute in Reutlingen nicht aus, als die Sonne partiell verfinstert war - kein Blendwerk.
... die Bücher, handverlesen die Empfänger: Die ersten Exemplare meines NaNoWriMo-Projekts (November 2014) sind fertig und werden nun Probelesern ausgehändigt.
Wetterzauber? Beim Narrenumzug in Reutlingen fand das Hexentreiben im Schneetreiben statt
Die noch nicht ganz abgebrannten Adventskerzen leuchten ins Neue Jahr. Silvesterraketen sind schnell verpufft, Schnee schmilzt schon wieder. Projekte, angefangene und geplante, werden weitergeführt - subjektive Wirklichkeit richtet sich nicht nach dem Kalender.
Lesen ist Einatmen,
Schreiben Ausatmen
Auf meinen Baustellen ohne Dreck und Krach wird nicht mal Papierstaub aufgewirbelt, wenn die Texte auf dem Bildschirm entstehen oder die Fotos bearbeitet werden.
Meine Projekte sind Kurzprosa, Romane, Gedichte und Lesungen, außerdem Fotos und die Verbindung von Text und Bild.
Herzlich willkommen zu einem Blick - per Klick - über meine Schulter.